Barbara Remmert

„Schauen, was die Farbe macht““

Malerei

Ausstellung vom 9. Juli bis 17.September 2017

 

“Schauen, was die Farbe macht – entdecken, wie Strukturen sich abzeichnen – sehen, wie Spuren wirken. ”

Die Freude am Unvorhersehbaren begleitet die Künstlerin in fast allen Techniken.

  • Studium der Kunsterziehung und Pädagogik in Paderborn und Hamburg
  • Lehrerin an Realschulen in Hamburg und Leverkusen
  • Mitbegründerin und Dozentin der „Jugendkunstgruppen Leverkusen“
  • Mitglied und Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Leverkusener Künstler e.V.“ bis 1999
  • Kuratorin von Ausstellungen und Kunst-Aktionen
  • Mitglied der Künstlerinnengruppe „focus“ bis 2000
  • Seit 2000 in Gütersloh

Ridagen

(Wortbildung B. R. – la ride, frz., Runzel, Falte )

 

Bildnerische Technik mit Architektenpapier. Es reagiert auf Be-Handlung durch Nässe, Farbe, Knüllen, Entfalten, Dehnen, Trocknen etc. Die Materialstruktur bricht, wird porös, amorph. Die Farbarten zeigen chemische Reaktionen, werden transparent, opak, rissig. Der Farbträger wird zum Farbkörper. Nahsicht ist geraten für ober-flächliche Wahrnehmung.

Spachtel-Malerei

 

Spachtel von unterschiedlicher Breite und Härte transportieren die ihnen aufgetragenen Farbarten und –massen. Mit ihrer Auswahl und der Struktur des Papiers bewirke ich chemische Reaktionen. Überraschungen sind programmiert. Die Farbe „ereignet“ sich. Sie lässt sich als Lebensrhythmus lesen: Ereignisse folgen einander, überlappen sich, werden undeutlich, undeutbar, bleiben transparent, beeinflussen einander, spielen sich in den Vordergrund oder treten zurück…

Frottagen 

Graphit-Stift auf Japan-Seiden Papier

 

Strukturen beschäftigen mich. In der Natur finde ich sie an Gesteinen, Hölzern und Pflanzen. In der Kultur der Vergangenheit und Gegenwart spüre ich sie auf in Sakral- und Profanbauten, an Kunstobjekten und Gebrauchsgegenständen. Die Beschaffenheit des Grundmaterials, wie auch Duktus und Druck meiner Hand beeinflussen die Grauwerte des Graphits. Farbe wird ausgeblendet. Die monochromen Spuren des Graphits bieten Anreize für meine Bildfindungen. Zuweilen entstehen großformatige Bahnen, die ich als Kakemonos – Rollbilder auf Stangen – präsentiere. Durch meine Frottagen hebe ich weitgehend Unbeachtetes in Augenhöhe, mache Natur- und Kultur-Details lesbar, erinnerbar und Bild-würdig.