3 in Resonanz

 

„Legato“

Franziska Gußmann   Holzskulptur
Doris Junker                 Schrift-Zeichnung, Malerei
Uschi Krempel             Druckgrafik

Ausstellung vom 17.11. bis 16.02.2024

Eröffnung am: 17.11.2024, 15:00

Franziska Gußmann
„Die Sichtweite geschlossener Augen ist grenzenlos.“
Raymond Walden
Meine künstlerischen Arbeiten sind lebensgroße und grob gearbeitete menschliche Figuren aus Holz. Die Körperhaltung ist meist unbewegt und ruhend. In den fein ausgearbeiteten Gesichtern stelle ich die Augen stets geschlossen dar.
Mit Holz zu arbeiten, bedeutet für mich, mit eigenwilligen Kräften zu kooperieren. In einem körperlich herausfordernden Prozess bearbeite ich das Material. Dabei schäle ich Stück für Stück den Körper aus dem rohen Stamm. Ich säge, ich schleife, ich schnitze und ich kratze. Die Oberflächenstruktur unterstütze ich durch farbige Akzente und blockhafte Farbflächen. Manchmal hat die Maserung des Holzes zu viel Feuer, dann muss ich mit Farbe löschen. Manchmal feuere ich mit Farbe erst an.
Mein Interesse gilt dem verborgenen inneren Raum hinter den geschlossenen Augen. Er symbolisiert für mich den intimsten Freiraum eines jeden Menschen. Er ist weder einsehbar noch kontrollierbar.

Doris Junker
„Für mich ist der Farbraum Ort der Kontemplation, wo Farben und Formen interagieren und zum Träger einer Stimmung werden. Mich fasziniert die Abstraktion und unbestimmbare Dimensionen. Innere Bewegung übersetze ich in Schrift-Zeichnungen. So lässt sich die fortschreitende Zeit und ihre Tiefe lesen.“

Uschi Krempel
„Der Druckgrafik gilt meine Leidenschaft. Infiziert wurde ich 1993 mit der Technik des Siebdruckes und der Möglichkeit Bilder aus farbigen Schichten aufzubauen. Nicht die Vervielfältigung und die Umsetzung eines fertigen Bildes sind mein Thema, sondern das unfertig Offene, der Farbrausch, die spielerische Freude am Tun.“

„Resonanz ist Bezogenheit.“ Hartmut Rosa

Unser Ausstellungsprojekt 3 in Resonanz zeigt plastische Arbeiten, Malerei und Druckgrafik, die sich aufeinander beziehen. Wir arbeiten seit 2019 zusammen und machen gemeinsam Erfahrungen – mit uns, mit unserer Kunst und ihrer Wirkung im Raum und auf das Publikum. Stets geht es um Prozesse, um ein Sich-Einlassen und Einfühlen, um Kontakte und Beziehungen – unmittelbar mit dem Ort, wie auch mit den Menschen, die unsere Ausstellungen besuchen, mit denen wir ins Gespräch kommen wollen.
Legato ist eine Spielanweisung in der Musik, eine Tonfolge ohne Unterbrechung zu spielen. Beschreibt, wie der eine Ton in den anderen übergeht.
Unsere Kunstwerke untereinander und den Raum so in Verbindung zu bringen, ist unser Thema für diese Ausstellung. Das ist ein unwiderstehliches Spiel aus Nähe und Distanz. Wie die Töne nahtlos ineinander übergehen, so verbinden sich unsere Arbeiten visuell. Skulptur, Malerei und Grafik treten dabei in Beziehung mit dem kontemplativen Kunstraum.
Wenn es gelingt, wird unsere Ausstellung zum Gesamtkunstwerk. Und der eigene Raum wird zum gemeinsamen.